Immer deutlicher zeigt sich der Irrweg, auf den die Schweiz mit der Fukushima-Leuthard-Energiewende mit Atomausstieg eingeschwenkt ist. Inzwischen ist gemäss einer neuen repräsentativen Umfrage, die das Umfrageinstitut Sotomo für die Zeitung "Blick" durchführte, mehr als die Hälfte der Stimmberechtigten für einen Ausstieg aus dem Atomausstieg. Das Projekt Energiewende basierte seit Beginn auf wackeligen bis unrealistischen Annahmen.
Den Anstoss zu diesem Text gaben Meldungen, economiesuisse, der Dachverband der Wirtschaft, wolle mit seiner Aktion WOW ein wirtschaftsfreundliches Kampagnen-Gegengewicht zum erfolgreichen links-grün dominierten Kampagnen-Kartell anstossen. Man will den Anspruch, die „Zivilgesellschaft“ zu vertreten, nicht einseitig dem links-grünen Lager überlassen. Auf der Webseite von economiesuisse steht als Zielsetzung, eine langfristig angelegte Kampagne solle den Wert einer starken Wirtschaft wieder deutlicher ins öffentliche Bewusstsein rücken.
Lange hatte ich mich mit einem Urteil über diese peinliche Geschichte zurückgehalten. Schliesslich verfüge ich über keine Insiderkenntnisse, noch besitze ich professionelle Kompetenzen in Sachen Bankenregulierung. Aber als Opfer der Notfalllösung fühle ich mich mit etwas Verspätung doch berechtigt, aus der Froschperspektive meine persönlichen Einschätzungen darzulegen. Ich bin also formell befangen, da an einer von US-amerikanischer Seite angestrengten Sammelklage beteiligt. Dass ich zu lange an den AT1-Bonds festhielt, hängt mit einer Fehleinschätzung zusammen.
Mein letzter Blogbeitrag im Zusammenhang mit meinem Velosturz vom 3. April - heute genau vor zwei Monaten - beschäftigt sich mit der Frage, wie wir im Unglück mit psychischen Tiefs umgehen. Es ist wohl eine spontane Selbsthilfereaktion, wenn wir uns an fremden Schicksalen aufrichten, die noch schlimmer sind als das eigene Unglück. Auf zwei solche Fälle bin ich gerade jüngst zufällig gestossen.