
Unfallstelle in 8733 Eschenbach SG, Rapperswilerstrasse auf der Höhe Einmündung Steinhauerweg
Heute erlaube ich mir zur Abwechslung und aus aktuellem Anlass mal eine People-Story, die mich selbst betrifft. Ich muss sie selber schreiben, weil die auf People spezialisierten Medien meinen Rennvelosturz einfach übergangen haben. Seit meinem selbstverursachten Unfall sind heute Sonntag zehn Tage vergangen. Rücken und Kopf (dank Helm) blieben gottseidank unversehrt, aber eine kleine Hirnerschütterung dürfte es schon abgesetzt haben. Das ist auch eine hoffentlich akzeptable Begründung für meine Entscheidung, mich mit dem heutigen Blogbeitrag geistig nicht zu überfordern.
Ein Blackout?
Ein Blackout ist ein vorübergehender Bewusstseinsverlust. An den Sturz, dessen Ursache und die Sturzstelle kann ich mich nicht erinnern. Die letzte visuelle örtliche Erinnerung liegt vielleicht 200 Meter vor der Sturzstelle. Ein Mitarbeiter der Obersee-Garage gegenüber sah den Sturz oder das gestürzte Opfer und alarmierte die 144er Ambulanz und die Polizei. Die 144er bestellten aufgrund der festgestellten Verletzungen die Rega, die mich per Helikopter ins Universitätsspital Zürich flog. Irgendwann hatte ich das vage Gefühl, ich sei in einem Helikopter. Am USZ wurden noch am gleichen Tag der Oberschenkel- und der Schlüsselbeinbruch operiert. Dazu wurden Brüche von vier Rippen und eine Lungenperforation diagnostiziert und behandelt.
Transfer ins Waidspital
Im USZ entschied man nach vier oder fünf Tagen, mich ins Waidspital, ebenfalls in Zürich, zu überweisen. Hier gibt es eine geriatrische Reha-Abteilung. Inzwischen sind die Ärzte zum Schluss gekommen, dass der Herausgeber von volldaneben.ch die Leistungsanforderungen für eine geriatrische Abteilung noch nicht erfüllt. Deshalb ist jetzt die Suche nach einem Platz in einer Reha-Klinik mit Vollprogramm im Gang. Man geht im Waidspital nicht so gerne weg. Erstens lässt die professionelle Betreuung durch das Pflegepersonal keine Wünsche übrig. Zweitens ist die Verpflegung ausgezeichnet, zumindest für (halb-)privat Versicherte. Und drittens ist der Blick vom Zimmer auf Stadt, See und Alpen exquisit.

Blick aus dem Spitalzimmer: Dominierend im Bild das 118 Meter hohe Kornhaus der Swissmill (COOP)
Der monolithische Turm wird von einigen Architekturexperten als das schönste Gebäude Zürichs bezeichnet. Auch nachts ist der Blick aus dem Spitalzimmer spektakulär. Im beleuchteten Letzigrundstadion1 (rechts gegen den Bildrand) verlor der FC Zürich an jenem Samstagabend gegen den FC Basel mit 0 : 4!

Blick aus dem Spitalzimmer: Auf dem Bild thront der Uetliberg über der nächtlichen Stadt
Wer allerdings schon mal das nächtliche Dubai, Shanghai oder das funkelnde, blinkende und leuchtende Chongqing auf der Ausfahrt auf dem Yangtse Richtung Dreischluchtendamm erlebt hat, mag vom nächtlichen Zürich enttäuscht sein. Er muss aber wissen, dass eine solche allabendliche Lichtershow wie in den genannten Megastädten in Zürich gar nicht möglich wäre. Nicht nur fehlen die entsprechenden Gebäudekulissen. Auf dem Weg in die 2000-Watt-Gesellschaft löscht Zürich, um demonstrativ seine Mission „globale Energiegerechtigkeit“ zu erfüllen, lieber alle Lichter.
- Der Letzigrund ist ein legendäres Leichtahtletik-Stadion, wo seit den frühen 1960er-Jahren zahlreiche Rekorde erzielt wurden. Den spektakulären Auftakt bildete Armin Harys 100-Meter-Weltrekord in erstmals gelaufenen 10,0 Sekunden. Wikipedia erläutert: Beim Leichtathletik-Meeting im Zürcher Letzigrund am 21. Juni 1960 gelang ihm schliesslich die offizielle Sensation: Im Wiederholungslauf nach einem angeblichen Fehlstart lief er die 100 Meter in neuer Weltrekordzeit von 10,0 s – auf einer Aschenbahn und elektronisch mit 10,25 s gestoppt. Die Funktionäre des DLV hatten seine Teilnahme zu torpedieren versucht, da man ihn für Rom „schonen“ wollte. Seine Teilnahmebestätigung bekam er telefonisch durch die schweizerischen Veranstalter, und er erreichte den Wettkampf erst wenige Stunden vor Beginn mit einer Transportmaschine, da alle regulären Flüge ausgebucht waren. ↩︎
Solange Humor und auch Selbstkritik funktionieren, ist man nicht „voll daneben“, lieber Hans. Toi toi bei der Auswahl Deiner Reha-Stelle. Lass mich’s wissen, damit ich dich wieder besuchen kann.
Herzlich, Ernst
Lieber Hans
Ich wünsche dir von Herzen gute Besserung und dass du bald wieder in alter Frische auf den Beinen bist. Sei nicht zu ungeduldig bei der Reha. Dass du deinen Humor nicht verloren hast, zeigt dein Artikel.
Liebe Grüsse, Thomas
Lieber Hans
vorab gute Besserung. Und dann noch das: fahr einfach nicht mehr Velo, in Deinem hohen Alter und bei all den Verrückten auf der Strasse ist das nicht mehr ratsam. Du muss jetzt halt realisieren, dass Deine Zeit als Ferdi Kübler II vorbei ist. Du hast ja ein schönes Auto, mit dem Du jeweils ein gemütliches Fährtli machen kannst. Viel Vergnügen und beste Grüsse von einem Alterskameraden, der weiss wovon er spricht.
Lieber Hans,
Ich wünsche Dir frohe Ostern und gute und rasche Genesung, damit du am Klassentreffen am 4.6. dabei sein kannst!
Herzliche Grüsse. Hans
Lieber Hans!
Du hast wirklich Glück im Unglück gehabt und ich drücke die Daumen, dass es weiter aufwärts geht. Wünsche dir weiterhin gute Besserung.
Gute Besserung Herr Rentsch und hoffentlich schon bald wieder in unserem Bistro
Christoph Weber
Lieber Hans
Mensch, du hast ja sagenhaftes Glück gehabt! Ich wünsche dir eine rasche und vollständige Genesung!
Herzliche Grüsse
Ulrike
Korrektur zur Fussnote:
Den Auftakt zu den späteren Rekorden im Letzigrund bildete der Weltrekordlauf von Martin Lauer über 110 Meter Hürden im Jahr 1959 (13,2 Sekunden). Harys 100-Meter-Weltrekord im Jahr danach glänzte einfach mehr, weil er in einer Paradedisziplin der Leichtathletik aufgestellt wurde.
Weiterhin gute Besserung Hans!
Ich schliesse mich Zwack an und wünsche gute Besserung. Bitte überfordere die Leute in der Reha nicht! Man kanns ja wohl auch etwas gemächlicher angehen…
amazing how you can look at the bright side of life….keep cycling!
Lieber Hans
Danke für die ausführliche, lustige Analyse.
Weiterhin gute Genesung uns alles gute.
Lieber Hans, ich finde, die Qualität deines Textes zeugt vom grossen Glück, das du in deinem Pech gehabt hast. Weiterhin gute Genesung und bis bald wieder auf dem Rad!
Es freut mich festzustellen, dass der Kopf in keiner Weise Schden genommen hat! Ich wünsche eine erfolgreiche Reha und eine baldige Rückkehr ins eigenständige Leben.