Wer und weshalb

„voll daneben“ entsprang einer Initiative von Hans Rentsch.

In angelsächsischen Ländern kommt der Ausdruck “economic illiteracy” auf Buchtiteln ernsthafter Publikationen vor. In der Schweiz, deren direkte Demokratie nicht zuletzt auf dem Mythos des informierten Stimmbürgers beruht, hält man den Vorwurf des ökonomischen Analphabetismus für überheblich und deplaziert. Dabei zeigt sich dieser im politischen und medialen Alltag nur allzu deutlich. Das hat auch mit einem Schulversagen zu tun: Das schweizerische Bildungswesen entlässt seine Schützlinge am Ende der obligatorischen Schulzeit als ökonomische Analphabeten.

3 Gedanken zu „Wer und weshalb

  1. Entschuldigen Sie, meine Motoren sind am Montag noch nicht warmgelaufen. Der vorherige Kommentar ist eine private Anfrage an Sie, Herr Rentsch, und nicht zur Veröffentlichung auf Ihrer Webseite gedacht…

    Olivier Willi

  2. Sehr geehrter Herr Rentsch
    Ich habe mit Genuss und Interesse Ihren letzten Gastbeitrag in der NZZ gelesen. Sie schreiben darin, dass eigentlich jeder EU CO2 Zertifikate kaufen und stilllegen kann, vorausgesetzt, er hat ein Konto im Unionsregister. Kennen Sie jemand, der sich damit im Detail auskennt? Wir, eine Gruppe von Ökonomen und Umweltnaturwissenschaftler überlegen uns, genau das zu tun: EU Zertifikate kaufen und stilllegen.
    Für Ihre Bemühungen möchte ich Ihnen schon im voraus danken!

    Mit den besten Grüssen
    Olivier Willi
    Staffelstrasse 20
    8045 Zürich
    olivier.willi@visionary.ch

  3. Mit Interesse habe dazu auch Herrn Dr. Rentsches Buch zum Thema der ,Marktverträglichkeit‘ unserer Demokratie gelesen. Die vielen gut recherchierten Beispiele und interessanten Denkanstösse möchte ich mit diesem Kommentar nicht schmälern. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Analyse mit ,economic illiteracy‘ nicht tief genug greift.

    Die von Benjamin Constant für unabdingbar gehaltene Vierte Gewalt des Gemeinwesen – der Opinion Publique (heute bereits bezeichnenderweise auf die oft auch noch staatlichen ,Medien‘ verkürzt) – fehlt mittlerweile grundlegendes Verständis des liberalen Rechtsstaates, in welchem nicht nur die Freiheit an sich, sondern auch aller Wohlstand gründet. Das schliesst wohl leider auch die meisten Oekonomen ein.

    Während soziale Anspruchsrechte von Spezialinteressen – im Bestand oft noch durch internationales Recht immunisiert – durch den politischen Wettbewerb mittels Gesetzesflut und dadurch immer konfuserer Rechtssprechung ständig ausgebaut werden, sind individuelle Eigentums- , Handlungs- und Verfügungsrechte immer weitgehenderen Konfiszierungen (Negativzinsen, Eigentumssteuern, Zwangstransfers etc), regulatorischer Uebergriffe (Bewilligungspflichten, Datenaustausch etc) und Einschränkungen (Marktzugangs- und Transferkontrollen, Meldepflichten, Einschränkung Bargeldhaltung etc) unterworfen.

    Mit jeder ,Krise‘ nimmt der Aktivismus zu. Hayeks berüchtigtem ,Weg in die Knechtschaft‘ durch den omnipräsenten Interventionsstaat steht heute nicht nur in der Schweiz keine gesellschaftlich oder politisch relevante Kraft mehr entgegen.

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