„Woke“ ist out – noch nicht bei uns

Unsere SRF-Kanäle weiter im Woke-Modus

(Bild mit dem Copilot von Microsoft erstellt)

In den USA, wo die Woke-Welle vor Jahren ausgelöst wurde, schlägt das Pendel schon seit einiger Zeit zurück. Wer dies lange nicht gemerkt hatte, sollte eigentlich beim jüngsten Wahldebakel der woke-infizierten Demokraten aufgewacht sein. Wir litten lange unter einer verzerrten Wahrnehmung. In keinem Land war „woke“ je populär. Nur hat man es nicht gemerkt, denn die progressiven Eliten hielten die wichtigen Positionen in den meinungsmächtigen Institutionen besetzt und drückten über unsere Köpfe hinweg ihre Agenda durch.

In Deutschland lehnen gemäss Umfragen 70 Prozent der Frauen den Gender-Speak ab. In der Schweiz dürfte es ähnlich aussehen. Unbeirrt vom Widerstand und sachlich fundierter Kritik an der mutwilligen Genderisierung der Sprache führen unsere öffentlich-rechtlichen Medien auf den SRF-Kanälen ihren missionarischen Kampf gegen eine angeblich Frauen diskriminierende Sprache. Die Anti-Woke-Welle ist in den SRF-Redaktionen noch nicht angekommen. Wen wundert’s, ticken doch gemäss einer neuen Erhebung aufgrund einer Selbsteinschätzung gut drei Viertel der Medienschaffenden links-grün oder umgekehrt. Warum das so ist, ist nicht so schwierig zu erklären.

Eine Selektions- und eine Konditionierungshypothese
Zur verzerrten Repräsentanz in den Medien gibt es in den Wirtschaftswissenschaften eine Analogie. Es ist erwiesen, dass Ökonomen marktfreundlicher ticken als dies der Durchschnitt der Bevölkerung tut. Dort ist Protektionismus populär. Mögliche Erklärungen liefern zwei unterschiedliche Hypothesen: Die Selektionshypothese behauptet, angehende Studenten, die bereits eine vorgeprägte marktfreundliche Haltung haben, wählen oft die Wirtschaftswissenschaften als Studienfach. Die Konditionierungshypothese dagegen geht davon aus, dass Studenten erst im Volkswirtschaftsstudium durch Beeinflussung – einer Art von theoretisch und empirisch gestützter „Verbildung“ – eine marktfreundliche und protektionismuskritische Position entwickeln.

Dasselbe Erklärungsmuster liesse sich auf die ideologisch nach links verzerrte Zusammensetzung von Medienredaktionen anwenden. Erste Hypothese: Wer Journalismus als Beruf oder Studium wählt, hat dazu eine vorgeprägte ideologische Einstellung und wählt eine Laufbahn, die sie oder ihn in eine gleich gesinnte Umgebung bringt. Zweite Hypothese: Wer in eine journalistische Laufbahn einsteigt, wird erst durch die berufliche Umgebung ideologisch konditioniert oder passt sich dieser an. Sowohl bei Ökonomen wie auch im Journalismus haben beide Hypothesen etwas für sich. Vielleicht wirkt eine Kombination von beiden.

Auf in den Kampf für das generische Femininum!
Der Ausrottungswunsch unserer Spracherzieher auf den SRF-Kanälen gilt dem generischen Maskulinum, obwohl es sprachhistorisch nichts mit dem Geschlecht zu tun hat. Dessen Abschaffung besorgt man auf verschiedene Arten. Erstens wird es durch die schwerfällige und ermüdende Nennung beider Geschlechtsformen ersetzt, zum Beispiel die „Polarforscherinnen und Polarforscher“. Oder man benützt im gleichen Satz für unterschiedliche Menschengruppen abwechslungsweise eine weibliche und eine männliche Form, zum Beispiel „die Krankenpfleger und die Ärztinnen“.

Mit den „Ärztinnen“ gelangen wir zur militanteren Form des Kampfs um die Sprachhoheit. Die weibliche Form wird von den SRF-Leuten auch allein benützt. So heisst es zum Beispiel einfach die „Investorinnen“, ohne dass in der Nachbarschaft kompensierend eine männliche Form auftaucht. Nicht nur will man das generische Maskulinum ausrotten, nein, es soll durch ein generisches Femininum ersetzt werden. Das wirkt dann gelegentlich eher komisch, wenn es um Berufe geht, die überwiegend in männlicher Hand sind – zum Beispiel: „Morgen streiken die Bauarbeiterinnen“. Beim generischen Maskulinum wusste man spontan, wenn beide Geschlechter gemeint waren. Ein generisches Femininum hinterlässt Verwirrung.

Achtung: „Woke“ nicht nur beim Sprach-Gendern
Der missionarische Einsatz für eine „geschlechtergerechte“ Sprache ist nur ein eher oberflächliches Symptom für eine durchdringende woke-Ambiance, welche die SRF-Kanäle ausstrahlen. Ein brandaktuelles Muster: Eben ist die harte Rüge der Unabhängigen Beschwerdeinstanz UBI gegen die SRG bekannt geworden. Gemäss NZZ-Bericht handelt es sich bei den in Serie verzerrten SRF-Sendungen über die weltweiten pro-palestinensischen Studentenproteste gegen Israel um eine massive Verletzung einer ausgewogenen und objektiven Berichterstattung, wie sie in der Konzession gefordert ist. Die UBI-Präsidentin Mascha Santschi Kallay fragte gemäss NZZ in ihrem Plädoyer, wie nur das „woke Milieu“, das sich so tolerant gebe, so intolerant sein und die Hamas verklären könne. Wer mit dem „woken Milieu“ in diesem Zusammenhang mitgemeint war, dürfte klar sein.