Rot-grüner Dörfligeist in der Grossstadt

Für heute zur Abwechslung mal etwas aus der Rubrik „Lokales“.

Im rot-grün beherrschten Stadtzürcher Gemeinderat wurde jüngst ein Vorstoss der Bauzonenregulierung gutgeheissen, der den Bau eines neuen Kongresszentrums auf dem sogenannten Car-Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof verbietet. Seit vielen Jahren  –  schon fast so lange wie beim unsäglichen Polittheater um ein neues Fussballstadion  –  streitet man sich in Zürich um das Projekt Kongresszentrum. Ein grosszügiges Projekt mit wirklichem Grossstadtflair am Standort des alten Kongresshauses am See wurde vor einigen Jahren vom Stimmvolk versenkt. Seither wurden andere Standorte in die Debatte geworfen und umgehend wieder verworfen.

In der Diskussion des Vorstosses im Gemeinderat wurde von den Gegnern des Projekts Kongresszentrum Car-Parkplatz das Argument vorgebracht, Zürich brauche eigentlich gar keine neuen Kongress-Kapazitäten, viel wichtiger sei der Bau von „bezahlbarem“ Wohnraum, der dort möglich wäre. Man stelle sich das Ergebnis solch rot-grün-genossenschaftlichen Dörfligeists einmal plastisch vor. Mitten in Zürich, dem angeblichen Wirtschaftszentrum der Schweiz, erstellen von der Politik privilegierte Genossenschaften „bezahlbare“ Wohnungen an einem der teuersten Standorte der Stadt! Generell gilt gemäss ökonomischer Logik: Je teurer der Standort, desto höher die resultierende offene oder verdeckte Subventionierung des „bezahlbaren“ Wohnraums durch die Allgemeinheit für die paar Privilegierten, die das grosse Los gezogen haben und dort wohnen können. Und so etwas gilt dann in der rot-grünen Begriffswelt als „sozialer Wohnungsbau“!