Am 29. November erhielt ich Post mit dem Briefkopf der République Française, Centre des Finances Publiques. Der Hintergrund ist folgender: Im vergangenen Juni produzierte ich in der Nähe von Besançon einen harmlosen Sturz auf dem Rennvelo - quasi im Stehen. Ich ritzte mir am Kettenblatt die Wade auf, und die Wunde musste genäht werden. Also begab ich mich in den Notfall des Universitätsspitals von Besançon.
Als die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf das COP29-Spektakel in Baku und das Gezerre um die Finanzierungs-Billionen für den Globalen Süden gerichtet war, lehnten die Stimmberechtigten der kleinen thurgauischen Gemeinde Thundorf zwei Zonenplanänderungen ab, die die Erstellung eines Windparks ermöglicht hätten. Die Teilzonenplanänderung Windenergie zur Erstellung von drei 250 Meter hohen Windturbinen erzielte bei 544 Neinstimmen nur 320 Jastimmen.
Die in Ungnade gefallene frühere schwedische Klima-Ikone Greta Thunberg hat einmal nach einer COP-Konferenz ein Kurzurteil über den Monsteranlass abgegeben: Blabla! Wenn man die Webseite der Baku-Konferenz öffnet und sich die ausufernden Texte anschaut, muss man sagen, Greta hatte wahrscheinlich recht.
Schneewarnung für Volketswil, Schneewarnung für Wallisellen - für alle Orte, wo ich mich in der jüngsten Zeit bewegt hatte (ja, das wissen die alles), kriege ich ungefragt eine Warnung. Man fragt sich, wie die Leute früher sorglos ihren Alltag bewältigen konnten, ohne sich der drohenden Wetterrisiken bewusst zu sein, auf die uns der Grosse Bruder Meteo Schweiz heutzutage aufmerksam macht.
In Baku fordern NGO-Aktionen, dass ein Ausstiegsdatum aus den fossilen Energien beschlossen wird. Sie fordern zudem, dass die notwendige Klimafinanzierung in den Ländern des Globalen Südens durch Finanzbeihilfen aus dem globalen Norden und nicht durch Kredite erfolgen soll. Partnerorganisationen im Globalen Süden teilen diese Position. Welch ein Wunder!
Seit Jahrzehnten sind in der Vorweihnachtszeit unsere Briefkästen voll von Spendenaufrufen der diversen Hilfswerke. Die Bilder der leidenden, aber auch dank unseren Spenden glücklichen Menschen in armen Ländern kennen wir. Man könnte sich fragen, weshalb die abgebildeten Menschen fast immer schwarz sind. Der englisch-amerikanische Wirtschafts-Nobelpreisträger Angus Deaton, kein Elfenbeinturm-Forscher, hat es drastisch so formuliert: Die westliche Entwicklungshilfe hat Afrika nicht reicher, sondern ärmer gemacht.