Einer neuen McKinsey-Studie über die sinkende Standortattraktivität der Schweiz für multinationale Firmen ist gemäss NZZaS zu entnehmen, dass Multis
- rund 26 Prozent aller Erwerbstätigen im Land beschäftigen
- etwa einen Drittel des Bruttoinlandprodukts BIP erwirtschaften
- für ca. 47 Prozent der Unternehmenssteuern aufkommen.
Trotz diesen Fakten baut das linke Referendums-Komitee gegen die Unternehmenssteuerreform im Rahmen des Doppelpacks STAF auf den spontanen Reflex vieler Leute gegen den pauschalen Sündenbock der anonymen „Konzerne“. Das hat sich noch allemal gelohnt, da Fakten in emotional und ideologisch belasteten Abstimmungskämpfen kaum eine Rolle spielen. Es geht um Werte und darum, auf der richtigen Seite der Moral zu stehen.
Es gibt im linken politischen Spektrum auch Befürworter des STAF-Pakets. Als wichtigste Kraft hat die SP die JA-Parole beschlossen. Mit anderen Worten: Die Linke ist zwar gespalten, aber eigentlich doch nicht wirklich. Denn die linken Befürworter haben bereits angekündigt, dass sie Steuersenkungen für Firmen (Jargon: „Steuergeschenke“) in den Kantonen bekämpfen würden. Denn dort geht es dann bei der Umsetzung der UST-Reform ums Eingemachte.
Selbstverständlich beeinflusst die unsichere Lage aus diesem jahrelangen direktdemokratischen Gerangel um eine Reform der Firmenbesteuerung die Standortentscheidungen grosser Unternehmen. Es ist deshalb zu erwarten, dass sich die warnenden Erkenntnisse aus der McKinsey-Studie auch in die Zukunft extrapolieren lassen. Ist aber egal. Hauptsache ist, dass wir uns selbst weiter als Demokratie-Weltmeister feiern können…