Energiepolitik

Klimaaktivist Reto Knutti

Kürzlich erhielt Markus Schär, Historiker, Journalist und Autor, eine Mailnachricht von ETH-Professor Reto Knutti, die folgenden Passus enthält: "...diese unzähligen Emails mit Ihnen und den Herren Rentsch, Saurer, Häring, Reichmuth, etc. haben uns noch nie auch nur einen Schritt weiter gebracht. Ihr primäres Ziel scheint mir, ist Fakten zum Klimawandel und dessen Dringlichkeit zu leugnen, und die Glaubwürdigkeit von Wissenschaftlern in Frage zu stellen." Da mein Name in dieser Aufzählung erscheint, möchte ich mich dazu äussern. Ich spreche dabei nur für mich. Ich kenne Professor Knutti relativ gut, umgekehrt auch.

Roger Pielke in Australien

Der bekannte US-amerikanische Unmweltwissenschafter Roger Pielke jr. weilt gerade für Vorträge, Interviews und Forschungsgespräche in Australien. In seinem Newsletter "The Honest Broker" brachte er ein typisches Muster für die Verbreitung von falschen Interpretationen von Studien der Klimaforschung durch politische Akteure und die Medien. Als politischer Akteur tritt hier Australiens Nationale Klimarisikobewertung (Australia’s National Climate Risk Assessment NCRA) in Erscheinung.

Solarenergie – auch nicht das Gelbe vom Ei

Die überzeugten Anhänger der 'Energiewende' fordern einen viel ambitionierteren Ausbau der alpinen Solarenergie, um die wachsende Stromlücke im Winter zu reduzieren. Doch mehr Tempo bei Projekten der 'Energiewende' ginge nur mit Einschränkung der Mit- und Einsprachemöglichkeiten auf der Ebene der Gemeinden. Auch das Verbandsbeschwerderecht der Umweltverbände steht zur Debatte. Ganz generell stellt sich die Frage, ob Beschleunigungserlasse die 'Energiewende' retten können. Zweifel sind angebracht.

Mehr Flaute als Wind

Es gehört zu den Eigenheiten einer reifen Demokratie wie der Schweiz, dass alle wirtschaftlichen Interessen in politisch aktiven Interessengruppen organisiert sind. So vertritt die schweizerische Windstrombranche ihre Interessen über einen Verband, der unter dem Namen Suisse Eole auftritt. Auf der Webseite von Suisse Eole liest man politische Propaganda, die sich am flachen Durchschnittswissen der breiten Bevölkerung orientiert. Die Realität zeigt ein anderes Bild.

Doris Leuthard uneinsichtig

Kürzlich stiess ich zufällig auf eine frühere Aufarbeitung der ganzen Energiewende-Geschichte seit dem AKW-Unfall von Fukushima. In der Ausgabe vom 27. August 2022 beleuchteten die NZZ-Journalisten Samuel Tanner und Marc Tribelhorn in einem Artikel mit dem Titel „Die Schweiz in der Energiekrise: Wie gross ist die Schuld von Doris Leuthard? Eine Rekonstruktion“ die Einflüsse und Verantwortlichkeiten der verschiedenen involvierten Personen und Institutionen. Die detaillierte Schilderung bestätigt alle wichtigen Punkte, die ich in meinen diversen Texten schon erwähnt und kommentiert hatte.

Meine Spaemann-Rushkoff-Verknüpfung

Heutzutage ist im öffentlichen Diskurs viel die Rede von Realitätsverweigerung und Politikversagen. Ich habe als Blogger zu dieser Kritik selbst Einiges beigesteuert. Man fragt sich dann immer wieder mal, ob man eigentlich noch etwas an Fakten und Einsichten zu vermitteln vermöge, was nicht schon anderswo verfügbar ist und was jede(r) sich bei Bedarf selbst beschaffen kann. Vielleicht liegt ein möglicher Ausweg darin, dass man Themen miteinander verknüpft und so eine ungewöhnliche neue Perspektive gewinnt. Meine heutige Verknüpfung lautet Spaemann-Rushkoff.