In Europa herrscht besonders in progressiven Kreisen seit Donald Trumps Wahlsieg grosse Aufregung um die künftige US-amerikanische Energie- und Klimapolitik, jedoch wie stets aufgrund von Vorurteilen und ohne vertieftes Wissen. Die Aufregung erklomm neue Höhen, als Trump Chris Wright für den Posten des Energieministers nominierte, den CEO eines Fracking-Unternehmens. Zum Glück gibt es noch unverdächtige amerikanische Stimmen, die die Angelegenheit ins richtige Licht rücken.
Im ersten Teil meines Rückblicks auf 2024 ging es um die Altersvorsorge und um das Gesundheitswesen. Bei den beiden sozialpolitischen Themen gab es deutlich schwerwiegendere Verschlechterungen oder Unterlassungen als Lichtblicke. Die Nachhaltigkeitsbilanz des sozialpolitischen Aktivismus fällt negativ aus. Mangelnde Nachhaltigkeit zeichnet auch den nächsten für das Wohlergehen des Landes entscheidenden politischen Sektor aus.
Der ehemalige Kassensturz-Moderator und künftige SP-Nationalrat polemisierte faktenfrei gegen die Kernenergie. In seiner Videokolumne «Auf den Punkt» bei nau.ch warnte Schmezer for einem Kernkraftunfall in der Schweiz. Dabei griff er in die Kiste der längst verstaubten Argumente fundamentalistischer Anti-AKW-Alarmisten. Auf nebelspalter.ch widerlegte Alex Reichmuth die unsäglich falschen Behauptungen von Schmezer.
Als die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf das COP29-Spektakel in Baku und das Gezerre um die Finanzierungs-Billionen für den Globalen Süden gerichtet war, lehnten die Stimmberechtigten der kleinen thurgauischen Gemeinde Thundorf zwei Zonenplanänderungen ab, die die Erstellung eines Windparks ermöglicht hätten. Die Teilzonenplanänderung Windenergie zur Erstellung von drei 250 Meter hohen Windturbinen erzielte bei 544 Neinstimmen nur 320 Jastimmen.
Der Solar-Express stockt, der Wind-Express nicht weniger. Das ist ja auch kein Wunder. Die politischen und rechtlichen Möglichkeiten für Verzögerungen und Blockaden haben hierzulande ein Ausmass erreicht, dass man mittlerweile von einer Vetokratie sprechen muss. Ob man dies in Bezug auf eine ideologisch geprägte illusionäre Energie- und Klimapolitik als Vor- oder Nachteil sieht, ist eine Frage des politischen Standpunkts.
Im Interview mit der Weltwoche ((Nr. 37.24, Seite 90) lautet eine Frage an die grüne Nationalrätin Irène Kälin: "Was ist das Schönste an der Schweiz?". Kälin: "Mit Ausnahme der Autobahnen und AKW ist die Schweiz eine Schönheit..."